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Sprechen

„Es geht um die eigene Stimme…, es geht um Echtheit, um Authentizität: darum, nicht das zu leben und zu sagen, was andere uns vorleben und vorsagen, sondern um das, was der Logik der eigenen Biographie entspricht.“

Peter Bieri, Wie wollen wir leben, Residenz Verlag, 2011, S. 33

Für das Sprechen verwenden wir dasselbe Organ wie für das Singen. Die Sprechstimme baut – wie die Gesangsstimme – auf Atmung und Körperhaltung auf; sie bedient sich ebenso des Kehlkopfs, der Artikulationswerkzeuge und der Resonanzen. So können grundlegende Erfahrungen des Singens und der sängerischen Stimmbildung, unter bestimmten Voraussetzungen, auch auf das Sprechen, die Ausbildung und den Einsatz der Sprechstimme angewendet werden.

Sprechen soll bereits körperlich ein vollauf befriedigendes Tun sein – wie beim Singen, so soll einem auch beim Sprechen „wohlig“ sein.

Die Gestaltung von Texten erfordert den ganzen Körper in all seiner Beweglichkeit, dazu die seelisch-geistige Mitgestaltung. Denn stärker noch als beim Singen gilt es hier, Prosodie/Textmelodie, Rhythmus, Tempo und Dynamik zu formen – und persönliche Klangfarben einzusetzen. In diesem Sinne ist jeder Sprecher sein eigener Komponist.

Die Arbeit mit der Sprechstimme ist zu einem wichtigen Teil meiner Tätigkeit geworden. Gerne begleite und fördere ich Menschen, die ihre Stimme beruflich einsetzen und solche, die die Identität mit ihrer Sprechstimme suchen.

Beim Sprechen gilt: Je mehr die Stimme mit uns selbst überein-stimmt, desto authentischer können wir auftreten.